Konfessioneller Religionsunterricht kooperativ
Religionsunterricht für die Zukunft stärken
Im kommenden Schuljahr ermöglichen die Kirchen in Bayerns Grundschulen eine neue Form der Kooperation im Religionsunterricht in der ersten und der zweiten Jahrgangsstufe. Das neue Modell soll den klassisch konfessionellen Religionsunterricht ergänzen. Schon vorhandene Erfahrungen im Religionsunterricht mit erweiterter Kooperation zeigen: Kindern wird im konfessionell-kooperativen Unterricht besonders gut ermöglicht, Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der verschiedenen Konfessionen kennen und schätzen zu lernen.
Im neuen Modell KoRUk (Konfessioneller Religionsunterricht kooperativ) werden Schülerinnen und Schüler auf der Basis des Lehrplans der Konfession, der die Lehrkraft angehört, unterrichtet. Neben dem klassischen konfessionellen evangelischen und katholischen Religionsunterricht werden damit künftig also zwei alternative Organisationsmodelle (RUmeK und KoRUk) zur Verfügung stehen, sofern der klassische konfessionelle Religionsunterricht nicht organisiert werden kann.
Der Religionsunterricht in den genannten kooperativen Modellen findet konfessionssensibel statt. Die Kinder entdecken von Beginn an Verbindendes im christlichen Glauben und lernen, mit Unterschieden umzugehen. Auf diese Weise stärkt konfessionelle Kooperation neben dem Kennenlernen der eigenen Tradition schon früh die Fähigkeit der Kinder, anderen Überzeugungen neugierig und wertschätzend zu begegnen. Der Umgang mit Vielfalt trägt dazu bei, dass Kinder Toleranz und Perspektivwechsel einüben und Dialogfähigkeit entwickeln.
Mit dieser Weiterentwicklung reagieren die Kirchen auch auf aktuelle Herausforderungen in Schule und Gesellschaft. Die Kirchen kommen ihrer Verantwortung nach, dass Kinder weiterhin flächendeckend in ganz Bayern den Grundlagen des christlichen Glaubens begegnen können und dabei in ihrer eigenen konfessionellen Prägung Beachtung finden. Religiöse Erziehung ist ein Grundrecht und im Sinne des Bildungsauftrages schult sie den Umgang mit Religionsunterricht insbesondere von dem Hintergrund der vielfältigen politischen und gesellschaftlichen Krisen und Polarisierungen einen zentralen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen und zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft.